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Die Gleichenfeier
Entstanden aus der Tradition der Handwerks-
zünfte als Würdigung der Arbeit der Handwer-
ker als Ausdruck gegenseitiger Wertschätzung
zwischen Bauherren und Ausführenden.
Die Tradition der Handwerkszünfte reicht bis
ins Mittelalter zurück, als Handwerker „zünf-
tig“ für drei Jahre und einen Tag auf Wander-
schaft gingen und ihren Heimatort im Umkreis
von 50 km nicht betreten durften - außer in
schwierigen Ausnahmesituationen.
Die Gesellen erhielten bei ihren Bauherren Un-
terkunft und Verköstigung und mit Erreichen
der Dachgleiche gab und gibt es ein Fest, das
die Werkleute und ihre Handwerkskunst in den
Mittelpunkt stellt, gleichsam eine Bestandsauf-
nahme des bisherigen Bauablaufs:
Der Gleichenbaum stand damals als Symbol da-
für, wie sich das Verhältnis zwischen Bau-
herrn und Werkleuten gestaltete, je schmuck-
voller ein Gleichenbaum, desto besser das Ver-
hältnis - bei großer Unzufriedenheit wurde ein
Besen gesetzt.
Im modernen Sprachgebrauch also könnte man
sagen ist die Geichenfeier eine gute Möglichkeit
der Kommunikationsförderung mit allen am
Bau Beteiligten oder ganz einfach: Beim Reden
kommen die Leut zusammen.
(Quelle: Auszugsweise gefunden im Internet)
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