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„Fürziehen“ Oben: Rosi Gruber waltet ihres Amtes.
Unten: Hermann Leisser bläst in seine
Nicht selten wird das „Fürziehen“ durchgeführt. Diese We- Trompete.
gesperre führt zurück auf die „Brautmaut“ und ist im gan-
zen Lande unter verschiedenen Namen üblich. Wo die Braut- 223
maut im Mittelalter nur für dorffremde Bräute üblich war,
wird das „Fürziehen“ auch innerhalb des Dorfes durchge-
führt. Die Lösung des letzten Hindernisses besteht in einer
Spende an die Dorfburschen und -mädchen, aus deren Ge-
meinschaft das junge Paar nun eben ausscheidet. Im Gegen-
zug zur Spende reichen die jungen Leute den Hochzeits-
gästen oft Wein. Erst wenn der letzte Hochzeitsgast davon
getrunken hat, wird die Sperre aufgelöst.
Quelle: http://www.foto-schmickl.at/hilfe-links/braeuche-sitten.html