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Das Poysbrunner Siegel in Franzbergen Die Hobbykünstler
Das Siegel des Ortes aus dem Jahre 1514 zeigt zwei Ossi Sollan
Füchse mit einer Weintraube, ein Zeichen dafür,
dass der Weinbau im Wirtschaftsleben Poysbrunns und Toni Jilli
schon lange eine große Rolle gespielt hatte.
Bei meinen bis vor kurzem zahlreichen Spazier-
Quelle: http://www.poysbrunn.at/ gängen kam es nicht selten vor, dass ich beob-
achtete wie Radtouristen inne hielten, um das
Oskar Sollan Anton Jilli „Bodenkunstwerk“ genauer zu betrachten.
Die Idee, das Siegel auf dem Boden entstehen
zu lassen, wurde geboren, als Ossi Sollan zu
seinem Geburtstag das Poysbrunner Wappen
auf Holz erhalten hatte – und er eines Tages
überlegte, es auch auf den Boden vor seinem
Keller zu legen.
Toni Jilli konnte als kongenialer „Partner“
gewonnen werden – und so begannen Ossi
als „Fliesenleger“ und Toni als „Mitgestalter“
mit ihrer Arbeit.
Ossi besorgte das Material (färbige Granit-
steine) in einem Fachgeschäft in Wr.Neustadt,
Toni schnitt die weißen Steine der Jahreszahl
1514 zu und brachte seine Vorstellungen bei
der Verlegung der Steine mit ein. In Wöllers-
dorf wurde gemeinsam die grüne Steinplatte
für die Weintraube ausgesucht, die beim Poys-
dorfer Steinmetz Szedlak vom tschechischen
Arbeiter Mayer „zugeschnitten“ und entwor-
fen wurde.
Der Entwurf wurde von Dorferneuerungs-
betreuer Dipl. Ing. Edwin Hanak gestaltet und
von den beiden Poysbrunner Hobbykünstlern
Ossi Sollan und Toni Jilli in die Tat um-
gesetzt. In hunderten Arbeitsstunden entstand
das Poysbrunner Wappen, das in seiner Form
wohl seinesgleichen im Weinviertel sucht.
Josef Widtmann
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